Indien 2016

Indien Rundreise Rajastan
Indien Rundreise Rajastan

Dieses Jahr haben wir uns einen Teil von Indien angesehen. Da uns jeder, den wir kennen und der schon mal vor Ort war vor dem chaotischen Verkehr gewarnt hatte, haben wir eine Rundreise im Bus gebucht. Fazit: Nie mehr organisierte Rundreisen.

Der Veranstalter Berge&Meer hatte ein Programm gestrickt, das beim Lesen sehr attraktiv klang, jedoch wurden bei der Reiseplanung die indischen Straßenverhältnisse nicht ausreichend berücksichtigt. Die Transfers waren zu lang, so dass bei Besichtigungen nur wenig Zeit blieb und wir förmlich durch die Sehenswürdigkeiten durchgetrieben wurden. Dazu kamen die gebuchten Hotels, die teilweise trotz angeblich 5 Sternen schlichtweg indiskutabel waren. In einem Hotel war der Küchenteil dermaßen verdreckt, dass uns der Appetit gründlich verging. Der Guide, der von Berge&Meer engagiert war, war nicht willens die Reklamation schriftlich zu bestätigen und war auch sonst sehr unaufmerksam. Bei einer selbstorganisierten Reise hätten wir Lösungen finden können, aber so war es leider nicht möglich.


Zum Land:

Viele, sehr interessante Orte zu besichtigen (wenn ausreichend Zeit vorhanden ist), überall wird abkassiert. Praktisch überall sind zusätzliche Gebühren für Foto oder Video zu entrichten und die Verkäufer sind teilweise penetrant. Allerdings reagieren die indischen Souvenierverkäufer auf deutliche Worte besser als in anderen Ländern.

Wir fühlten uns in jeder Situation sicher, das ist ganz klar zu sagen. Ein echtes Plus für Indien.

Da bis 2014 keinerlei Müllbeseitigung vorhanden war und das Programm erst sehr langsam (indische Geschwindigkeit) anläuft, sind das Land, die Städte und kleinen Ortschaften von Plastikmüll überschwemmt. Müll landet grundsätzlich auf der Straße, selbst wenn ein Mülleimer daneben steht.

Der Verkehr war verglichen mit unseren Erfahrungen aus Jordanien und Marokko nicht so schlimm wie immer dargestellt. Selbst in New Delhi ist der Verkehr zwar sehr dicht, aber jeder passt auf die anderen auf, so dass Fahren mit Herz und Hirn durchaus machbar ist. Logisch, mit einem deutschen Verständnis von Vorfahrtsregeln kommt man nicht weiter, aber wenn man sich daran gewöhnt, dass grundsätzlich gehupt wird (egal was man macht) und links und rechts geguckt wird, dann klappt das reibungslos. Einfache Regel: Wer größer ist hat Vorfahrt, immer hupen. Die Zahl der Verkehrstoten liegt bei über 100.000 jährlich, aber verglichen mit Deutschland sind das gerade mal 3 mal mehr als bei uns. In Anbetracht von nicht vorhandener Anschnallpflicht, keinen Kindersitzen und nicht vorhandener Helmpflicht für die unzähligen Motorräder sind das trotzdem relativ niedrige Zahlen. Umsichtiges Fahren ist eben das A und O im Straßenverkehr.

Das Vertändnis der Inder für Hygiene unterscheidet sich grundsätzlich vom deutschen Verständnis. Auch herrscht ein großer Unterschied zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. So sind die Inder offensichtlich der Meinung, dass am Arbeitsplatz ja nur gearbeitet wird, also Reinigungsarbeiten entbehrlich sind. Darauf sollte ein Indienreisender also vorbereitet sein.

Auf den Straßen sind die heiligen Kühe überall präsent. Der schlimmste Verkehrsverstoß ist ein Unfall mit einer heiligen Kuh. Sollte diese verenden, können schon mal 3 Jahre indische (schwedische) Gardinen als Strafe stehen. Dementsprechend sind teilweise selbst 6-spurige Autobahnen nur teilweise befahrbar, da dort gerade eine Herde Kühe liegt und sich nicht im Geringsten durch den Verkehr gestört fühlt.

Ein echtes Erlebnis ist eine Fahrt mit dem TukTuk. Lässt man sich auf die halsbrecherische Fahrt ein, hat man sehr viel Spaß. Die Fahrt mit der Fahrradrikscha allerdings war für uns grenzwertig. Wie sehr sich der Rikschafahrer abmühen musste entsprach nicht unserem Bild von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, aber andererseits hat der Fahrer einen Job und muss nicht betteln…

Der Besuch in Rishikesh war für uns der Höhepunkt der Reise. Nicht nur der Blick vom Balkon auf den Ganges, sondern die Stimmung, die in dem Ort herrscht war beeindruckend. So mancher der Einwohner “schwingt” auf einer anderen Ebene. Wirklich sehenswert.

In Haridwar besuchten wie eine Hindu-Zeremonie, bei der auch unzählige Hindus ihre Sünden im Ganges abwuschen. Ein echter Tipp, das war wirklich ein Erlebnis. Der Rest von dem Ort ist allerdings verzichtbar.

Fazit für uns nach der Rückkehr: Ein sehenswertes Land, aber nicht unser Ding. Zu viel Schmutz, zu wenig Bewusstsein für Umwelt und Service, aber sicher zu bereisen. Das Land blockiert sich selbst durch Korruption und alle möglichen Selbstbeschränkungen durch alles denkbar, das als heilig klassifiziert wird. Im Grunde sehr freundliche Menschen. Organisierte Rundreise bei Berge&Meer nein danke. Wenn man Zeit hat, sich auch mal eine Stunde hinzusetzen und den Menschen zuzusehen sehr interessant.


Indien Rundreise Rajastan
Indien Rundreise Rajastan – Müllentsorgung Indische Art

Schlangenbeschwörer
Schlangenbeschwörer

Indien Rundreise Rajastan
Indien Rundreise Rajastan – Haridwar Ganges

Indien Rundreise Rajastan
Indien Rundreise Rajastan – Amber Fort

Indien Rundreise Rajastan
Indien Rundreise Rajastan

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Besuch einer Hindu-Zeremonie in Haridwar / Indien 2016

Im August 2016 haben wir eine Rundreise durch Indien gemacht. Eine der Stationen war Haridwar, eine der heiligen Städte für Hindus.

Am Abend haben wir eine Hindu-Zeremonie besucht, bei der gebetet, im Ganges die Sünden abgewaschen und Opfergaben dem Ganges übergeben wurden. Insgesamt ein sehr bewegendes Erlebnis. Nur die penetranten Spendeneintreiber waren seltsam.

Solltet Ihr Indien einmal besuchen, können wir Euch den Besuch so einer Zeremonie wirklich empfehlen. Eine witzige Kleinigkeit am Rande: Direkt an dem Zeremonienplatz gibt es das Hotel Osho!


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Tuk Tuk

Was bei einer Indienreise natürlich unbedingt sein muss: Eine Fahrt mit dem Tuk Tuk.

An einer unserer Stationen hatten wir die Gelegenheit, diese Erlebnis hautnah zu erfahren, da unser Hotel in der Altstadt lag, wo der Bus nicht hinkam.

So eine Fahrt mit dem Tuk Tuk ist für uns Europäer erst einmal ungewohnt und spannend. Die Fahrer kennen keine Angst vor dem Tod und die heiligen Kühe, die sich überall herumtreiben erhöhen den Kitzel noch etwas. Denn: Wo die Kuh hin will geht sie hin. Ob Innenstadt oder 6-spurige Autobahn (wo teilweise nur 2 Spuren befahrbar sind, da auf 4 Spuren eine Herde Rinder liegt).

In New Delhi sind übrigens nur noch die gelbgrünen Tuk Tuks unterwegs, alle CNG. Die gelbschwarzen Tuk Tuks sind meist Diesel (zumindest laut Tankdeckel).


Karni Mata Tempel – Rattentempel / Bikaner / Indien

Da er auf dem Weg lag besuchten wir auch den legendären Tempel Karni Mata bei Bikaner. Ein einzigartiges Erlebnis um es vorsichtig zu formulieren.

Schon am Eingang empfingen uns Schwärme von Mücken, im Tempel selbst tausende Ratten und ein Geruch… gut, dass es kein Geruchsvideo gibt. Die Tierchen selbst wirken manchmal etwas mutiert und nagen sich auch schon mal gegenseitig an. Ansosten: Wer den Ratten Futter gibt, dem winkt Glück und eine Wiedergeburt als Ratte. Wenn einem bei dem Besuch eine Ratte über die Füße läuft, bedeutet das ebenfalls großes Glück. Nebenbei: Schuhe sind dort nicht erlaubt.

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Kanalisationsbau in Indien

Als Deutsche sind wir ja gewohnt, dass der Bau von Abwasserleitungen erst mal eine jahrelang aufgerissene Straße und sehr hohe Kosten bedeutet. Nicht so in Indien.

Dort wird einfach eine rechteckige Rinne direkt an der Oberfläche betoniert, dann Betondeckel drüber – fertig. Steigungen, Gefälle, LKW-fester Ausbau alles nicht so wichtig. Bei Straßeneinmündungen hört die Rinne auch mal auf, dann läuft die Brühe eben über. Macht aber nichts, denn der überall herumliegende Müll saugt einen Teil davon bestimmt auf.

Die kurze Video-Sequenz zeigt sowohl fertige, also auch gerade im Bau befindliche Teile.


Jain Tempel und
Kamasutra Tempel – Ranakpur

In Ranakpur steht ein sehr schöner Tempel der Jain. 1444 Säulen aus weißem Marmor, alle verschieden gestaltet. Jain Gläubige sind Vegetarier, aber sie essen auch nur Teile von Pflanzen, deren Ernte die Pflanze am Leben lässt.

Jain arbeiten z.B. auch nicht in der Landwirtschaft, denn beim Pflügen könnte ja ein Wurm getötet werden. Typische Kleidung: Weiß, Orange oder Luftbekleidet. Die Luftbekleideten sind die Nackten, die mit einem Wedel vor sich die Ameisen vom Weg verscheuchen, damit sie kein lebendes Wesen töten.

Der Kamasutratempel zeigt außen alle im Kamasutra als empfohlen niedergelegten Stellungen, sicher auch eine interessante Location die sich anbietet. In dem Zusammenhang mutet es seltsam an, hier einen Tempel mit expliziten Darstellungen zu sehen und dann zu erfahren, dass die meisten Inder keinerlei Sexualaufklärung erhalten.

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Fundamentbeton indische Art

Neben unserem Hotel war eine Baustelle, auf der ein mehrstöckiges Gebäude eine Erweiterung erhielt. Dazu musste natürlich auch ein Fundament gegossen werden.

Der Beton wurde nicht etwa angeliefert in einer bestimmten Güte so wie bei uns üblich, sondern per Hand bzw. mit einer Betonmischmaschine gemischt. Ob die Festigkeit des Betons der dabei herauskommt auch den Anforderungen entspricht ist eher fraglich. Andererseits wohl egal, solange das Gebäude ein paar Jahr hält.

Für uns war es auf alle Fälle interessant zu beobachten, wenn morgens der Laster mit Material kam, oben drauf die Arbeiter und dann bis in die Nacht körbchenweise die Mischung angerührt wurde.


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Rishikesh – Lakshman Juhla Bridge

Einen Tag hatten wir auf unserer Indienrundreise in Rishikesh, einer heiligen Stadt am Fuße des Himalaya. Dort ist der Ganges noch sehr sauber (als wir da waren zwar wegen des Monsuns mit viel Sediment, aber ansonsten sauber) und die Stimmung in dem gesamten Ort ist absolut erlebenswert.

Wir waren im Divine Resort untergebracht, ein sehr empfehlenswertes Hotel (Ajurveda!). Zimmer direkt zum Ganges im 8. Stock.

Die berühmte Brücke mussten wir uns natürlich auch ansehen, bei der Gelegenheit konnten wir auch gleich noch einer Zeremonie in einem Tempel beiwohnen.


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Rikschafahrt in Jaipur / Indien

Eine Fahrt mit einer Fahrradrikscha gehört natürlich auch zum Erlebnis “Indien”. Zu Beginn muss unbedingt gewartet werden, bis alle Touries ausreichend von den fliegenden Händlern belästigt wurden, dann erst geht es los. Für den Fahrer bei der Hitze eine echte Anstrengung, für uns als Fahrgäste aber sehr angenehm. Voraussetzung: Vertrauen in die achtsame Fahrweise aller Verkehrsteilnehmer, denn auf so einem Gefährt ist man immer der schwächste Verkehrsteilnehmer.


Sternwarte Jantar Mantar in Jaipur / Indien

In Indien gibt es mehrere solcher Anlagen. Es sind alle Tierkreiszeichen dargestellt (man kann sich Horoskope machen lassen wenn man sein Geburtsdatum und -uhrzeit kennt) und es gibt Sonnenuhren, die zu jeder Jahreszeit bis auf 5 Sekunden genau die Urzeit anzeigen. Leider war es an dem Tag extrem warm, so dass wir uns nur relativ kurz dort aufhalten konnten.

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Zusammenfassung Indien

Ein Zusammenschnitt der Indien Videos. Wir könnten Stunden hier zeigen, haben es aber lieber kurz gehalten. Seht Euch das Land einmal an, die einen lieben es, andere hassen es. Zwischendrin gibt es nichts.